Der Weihnachtsmann fährt nicht mehr LKW

[André Kannenberg]

Zurzeit kommt man nicht drumherum im Radio und Fernsehen davon zu hören, dass das Weihnachtsgeschäft bedroht ist. Konkret geht es um den LKW-Verkehr. Wer nicht im beruflichen Umfeld mit Speditionen zu tun hat, wird eher abwinken und sagen, dass genug LKWs auf Deutschlands Straßen unterwegs sind.

Wer aber Berührungspunkte hat, wird möglicherweise merken, dass sich etwas verändert.

Nicht überall und in gleichem Maße, aber der Wandel ist da und leider nicht zum Guten für unser Land.

Es fängt damit an, dass Lieferungen, die als Termingut angemeldet werden, stark verzögert zugestellt werden. Ein Feiertag in einer Oktoberwoche sorgt anscheinend für Chaos, das es früher nicht gegeben hat. Dass im Dezember Spitzen auftreten und es Deadlines gibt, die die Spediteure aus verständlichen Gründen setzen, ist normal und bekannt. Dieses Jahr scheint sich jedoch ein dramatischer Trend abzuzeichnen. Über das ganze Jahr hinweg haben Frachtführer von klein bis groß Frachtkapazitäten abgebaut. Einige haben ihr Geschäft aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Die Kleinen und Mittleren sind neben den Großen ein wichtiger Baustein, der den Organismus unserer Wirtschaft am Leben hält.

Mir ist in letzter Zeit wieder bewusst geworden, dass bei unserer Stammspedition im Nahverkehr regelmäßig LKW-Fahrer zum Abholen kommen, die wohl schon auf dem Sprungbrett zu ihrer wohlverdienten Rente stehen. Ich finde es bewundernswert, was sie tagtäglich leisten, immer mit einem Lächeln, viel Geduld und einem lockeren Spruch auf den Lippen. Aber auch sie berichten, dass nicht genug Fahrer da sind, um alle Touren wie ursprünglich geplant abzufahren. An diesem Punkt mache ich mir konkret Sorgen, wie es nicht nur dieses Weihnachten, das unter anderem für den Einzelhandel eine sehr wichtige Zeit ist, sondern auch in Zukunft weitergehen wird.

Seit Jahren sehe ich an LKWs und Transportern verschiedenster Dienstleister das berühmte „Kollege gesucht!“. Ich hoffe nicht, dass es bald keine Fahrer mehr geben wird, die diese Fahrzeuge bewegen.

 

Es klingt sehr dramatisch, aber das ist es nach den Berichten und meiner Meinung nach auch. Es ist wichtig, dass die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Wenn keine Waren von A nach B transportiert werden, stehen die nachfolgenden Ketten still und es wechselt kein Geld den Besitzer.

 

Etwas Hoffnung bleibt, wenn man darauf setzt das sich Anfang nächsten Jahres nach kurzer Zeit eine handlungsfähige Bundesregierung bildet die auch einen Blick für dieses Sorgenkind überhat. Bis es soweit ist, dürften aller Wahrscheinlichkeit aber Monate vergehen.

 

 

Ich möchte an dieser Stelle gerne zur Diskussion anregen und freue mich auf Sichtweisen und Einblicke die bisher noch nicht beleuchtet wurden.

 

[Pia Scheel]

<p style=”text-align: left;”>Sehr spannendes Thema und leider ein Problem , welches sich in den kommenden Jahren weiterhin verschärfen wird. Aber eine wirklich funktionierende Lösung ist nicht in Sicht, siehe Schienenverkehr. Ich bin gespannt wie wir zukünftig unsere Geschenke erhalten, ob über den Weihnachtsmann oder nicht. 🎁</p>

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